Besinnungsworte

von Pastorin Carola Beck, Gemeinde Rohr

Kraft von „oben“

Das Pfingstfest steht vor der Tür. Und wie jedes Jahr lohnt es sich zu fragen: Warum haben wir am Montag eigentlich einen zusätzlichen Tag frei? Natürlich ist es schön, wenn nach dem Wochenende ein weiterer Tag zur Verfügung steht, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln.

Um neue Kraft geht es auch bei dem Ereignis, das uns diesen Festtag verschafft hat. Nach menschlichem Ermessen war es eigentlich mit der Gemeinschaft der Jesus-Nachfolger aus und vorbei. Derjenige, wegen dem sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hatten, war nicht mehr unter ihnen. Zwar hatte sich gezeigt, dass selbst der Tod keine endgültige Macht über ihn hatte, doch nun war er wirklich weg aus ihrer und unserer Welt. Christi Himmelfahrt, so nennen wir das noch heute.

So schnell hätte also die Geschichte des Christentums vorbei sein können, noch ehe sie richtig begonnen hat. Wäre da nicht das Versprechen von Jesus Christus gewesen: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein…“ So zumindest berichtet es uns die Bibel am Anfang der Apostelgeschichte. Ebenso berichtet sie über wundersame Dinge, die dann bei einem Fest in Jerusalem geschehen sind.

Eine Kraft von „oben“ berührte die Herzen der noch zaghaften ersten Christen. Ermutigt und begeistert gingen sie dann auf die Anderen zu. Sie erzählten ihnen davon, was sie mit Jesus Christus erlebt hatten. Fremde Sprachen waren an diesem besonderen Tag plötzlich kein Hindernis mehr.

Kraft von „oben“ das wünsche ich auch uns allen ganz neu. Denn es sind nicht die Gebäude oder die Traditionen, die den Glauben wachsen lassen. Sondern es sind die persönlichen Erfahrungen, die Menschen mit ihrem Gott machen. „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen…“. Dieses Versprechen von Jesus Christus gilt auch noch heute.