17.05.2021
Besinnungsworte zum 17.Mail 2021

Besinnungsworte von Matthias Gering, Gemeinde Goldlauter-Heitersbach 

Starten wir zuversichtlich in die nächsten Wochen!

Perspektivlosigkeit- vielleicht ist das in der Corona Krise die größte Herausforderung, der wir uns zu stellen haben. Monatelanger Shutdown, Infektionszahlen, die mal steigen, mal fallen, Lockerungsdiskussionen, die im Kleinklein der Tagespolitik verlaufen, Experten, die sich ständig wiederholen und uns manchmal ratlos dastehen lassen. Verständlich ist es, dass wir müde geworden sind was das Corona Virus anbelangt. Bemerkenswert finde ich aber, und das hat mir eine Wanderung zu Christi Himmelfahrt gezeigt, dass sich noch so viele Menschen an die AHA- Regeln halten und Einschränkungen weiterhin in Kauf nehmen. Damit  schützen sie nicht nur sich, sondern auch diejenigen, für die Covid 19 eine ernste Gefahr darstellt. Mancher tut das sicher aus einer Art Schicksalsergebenheit. „ Man kann ja doch nichts ändern...“, „ Was da auf uns zu kommt, darauf haben wir sowieso keinen Einfluss...“  Doch die meisten tun es aus Überzeugung, weil sie den Entscheidungsträgern und Experten vertrauen und keine Alternative kennen.   

Nach über einen Jahr Corona, treten die Folgen der Pandemie und der Gegenmaßnahmen immer deutlicher zum Vorschein, Fehler werden von politischer Seite eingestanden, manches, wie z.B. die Impfkampagne, ist bisher nicht immer gut gelaufen. Das kann frustrieren und ratlos machen. Unerträglich und zuweilen auch gefährlich wird es jedoch, wenn eine Perspektive fehlt, ein Ziel, worauf man hinarbeitet und das in absehbarer Zeit erreicht werden kann. Damit beschäftigt man sich gerade, auch weil man erkannt hat, dass es schwer ist, eine Gesellschaft für etwas zu motivieren ohne den Menschen einen Horizont zu öffnen. Perspektivlosigkeit, gibt es nicht nur weltweiten Krisen wie der Pandemie, sondern auch im Privatleben jedes einzelnen von uns. Da arbeitet einer in Kurzarbeit und verliert vielleicht seinen Arbeitsplatz und steht vor der Frage wie soll ich mein Leben noch finanzieren? Da wird jemand schwer krank und muss mit dem Schlimmsten rechnen. Da gibt es in der Familie Probleme und nun weiß niemand mehr wie es weiter gehen soll. Wir alle kennen solche Momente, in denen wir unserer Zukunft nicht mehr sicher sind. Auch die Bibel weiß von solchen Phasen zu berichten, sie blendet nicht aus, dass das Leben seine Schlaglöcher hat, die uns an den Rand der Verzweiflung bringen können. Es geht in der Bibel bei Lukas oder in den 2. Brief an Timotheus auch darüber, dass das letzte Wort über diese Welt und unser Leben noch nicht gesprochen ist! Da kommt etwas auf uns zu, wofür es sich zu leben lohnt, das Hoffnung macht und wodurch unser Leben wieder einen Sinn erhält. Und das ist mehr als ein „Es wird schon wieder gut werden...“

Das es diese Hoffnung gibt, dass hängt nicht an uns. Aber ob dieser Horizont in Sichtweise ist und über den persönlichen Tellerrand hinaus auch anderen Menschen eine Perspektive haben, das wohl schon. Wir alle sind dazu aufgerufen, diese Zuversicht zu vermitteln, gerade in diesen Zeiten, wo ein positiver Ausblick noch schwer fällt. Nicht alle Probleme lassen sich mit Hoffnung lösen, aber sie bilden nicht mehr die erdrückende Mauer, die unüberwindbar erscheind. Starten wir also zuversichtlich in die nächsten Wochen und erwarten eine Zeit, in der Corona nicht mehr unseren Blick in die Zukunft trübt.