16.12.2021
Besinnungswort zum 4.Advent 2021

von Pastorin Carola Beck, Gemeinde Rohr

Pastorin Carola Beck, Rohr

Adventszeit

Weihnachten, das kennt doch jeder! Zumindest weiß jeder, dass es mit dem Tannenbaum und den Geschenken zu tun hat. Dass der Weihnachtsmann eigentlich der Heilige Nikolaus ist, das wissen nur noch wenige Menschen. Auch ist nicht mehr allgemein bekannt, dass das Christkind ein Junge ist. Er heißt Jesus und seinen Geburtstag feiern wir an Weihnachten! Zu stark ist das Bild vom blondgelockten Mädchen auf dem Christkindlmarkt in Nürnberg geworden. Wenn schon die Bedeutung des Weihnachtsfestes am Verschwinden ist, was kann ich dann zur Adventszeit sagen?

Ein Kinderlied lautet wie folgt: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“ Manche Kinder fügen noch hinzu: „Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, dann hast du Weihnachten verpennt.“ Schon im Kindergarten und der Grundschule erfahren die Kinder so auf einfache Weise, dass Weihnachten und die Adventszeit zusammengehören. Man kann auch sagen, die Adventszeit, das ist Warten auf das Christkind.

Für Erwachsene habe ich einen kurzen Text von Hildegard von Bingen gefunden. Sie macht in einfachen Worten deutlich, wie Weihnachten und die Adventszeit zusammenhängen: „Advent heißt: Gott klopft bei uns an. Weihnachten heißt: Gott holt uns ab, egal, wo wir sind.“ Das gilt eigentlich auch für viele andere Situationen in unserem Leben. Manchmal kommen wir mit der unsichtbaren Welt Gottes in Berührung und merken es gar nicht. In der Adventszeit können wir uns auf solche Erfahrungen zurückbesinnen. Ja, Gott klopft bei uns an.