26.11.2024
Besinnungswort zum 30.11.2024

von Marlis Schmidt

Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt.

Endlich ist es wieder soweit. Wir stehen am Vorabend zum 1. Advent. Vom Dunkel des Novembers mit den Gedenktagen an unsere Verstorbenen gehen wir in die Adventszeit, wo das Licht immer stärker wird und im Glanz von Weihnachten gipfelt. ,Denn Advent bedeutet auf lateinisch - adventus domini- Ankunft des Herrn,meint die Menschwerdung Gottes in der Geburt von Jesus Christus,seinem Sohn,die jährlich zu Weihnachten gefeiert wird. Die vierwöchige Adventszeit ist geprägt von großen Erwartungen auf das Fest, von Betriebsamkeit,vieles noch auf Arbeit oder im Hause richten zu müssen,aber auch die Sehnsucht nach Behaglichkeit und Stille. Doch in diesen unsicheren Zeiten mit Krisen und Kriegen quälen uns auch Sorgen und Ängste. Da erlebe ich die Adventszeit als wohltuende Unterbrechung des Alltags.Raus aus der Routine,quasi ein angehalten werden,was uns anders auf manches blicken lässt. In der Überschüttung mit negativen Nachrichten kommen die gelungenen Dinge zu kurz. Machen wir nicht oft,Dinge madig,nur weil wir uns nicht durchsetzen konnten und Kompromisse eingehen mussten? Mehr einander zuhören , auf das schauen,was möglich ist und dem eine Chance geben. Lichtblicke sehen können,dazu möchte uns der Advent animieren. Beflügelt von der geschmückten Wohnung, den dazu gehörenden Lieblingsgegenständen,den vertrauten Liedern,dem Zusammensein bei Kerzenschein, das Heute feiern. Auch die überlieferten Bräuche,wie das Schneiden der Kirschzweige am Sankt Barbara Tag,der Nikolaus oder das Plätzchen backen nach Omas Rezepten,wecken Kindheitserinnerungen und bewahren alte Traditionen und schenken Geborgenheit. Feste Rituale,wie die Familientreffen in dieser Zeit,helfen einander zu bereichern mit der Leichtigkeit der Jungen und der Gelassenheit der Alten.- die Lichtblicke zu erkennen. Das Warten können,das üben wir im Advent. Wer wartet,der erwartet auch etwas. Sich freuen können auf die immer wieder kehrende Botschaft der Liebe und des Friedens. Dabei selbst aktiv werden.Einmal mehr Zeit zu verschenken, zum Beispiel bei einem Besuch im Altenheim. Gemeinsam das Warten auszuhalten , die guten Momente hoch leben zu lassen und einfach da zu sein. Gerade das zur Ruhe kommen schenkt mir neue Ideen,wie ich dem anderen eine Freude machen kann,oder öffnet mich für neue Einsichten. Im Innehalten,im Fokussieren auf mich,erkennen,was hat mich bisher getragen,wovon sollte ich mich distanzieren. Mit Dankbarkeit die Spuren Gottes in meinem Leben erkennen,wo Menschen an mich geglaubt und mir beigestanden haben.Auch die Brüche im Leben zu akzeptieren,um frei meinen ganz eigenen Weg gehen zu können.Sind es nicht immer wieder die Begegnungen mit Menschen,die mich verändern und stärken können? Vom adventlichen Treffen mit reichem Herzen voller Hoffnung heimzukehren,welch Kraftquelle bei mancher Verzagtheit. Auch derSänger Roland Kaiser sieht die Tat jedes einzelnen gefordert. Er glaubt in dem Lied „Liebe kann uns retten“ an die Kraft daraus,das das Gute in der Welt gewinnen kann, am Anfang,wie ein Tropfen auf dem heißen Stein und bald werden wir ganz viele sein, die was verändern können….denn die Welt ist wunderschön. Das sind hoffnungsvolle Lichtblicke im Advent.Mit unserem Mittun, sei es im sozialen Dienst,in der Nachbarschaftshilfe ,im Wohngebiet ,in den vielen Vereinen. die Welt etwas wärmer zu machen.So möchte uns das Warten auf die Ankunft Gottes als Mensch,als Kind in einer Krippe in Bewegung bringen und unseren Sehnsüchten nach Frieden und guten Miteinander Hoffnung und Kreativität sowie Durchhaltevermögen geben. „Mache dich auf und werde licht,denn dein Licht kommt.“ So wollte auch damals der Prophet Jesaja dem Volk Israel Mut machen auf dem Weg aus dem Exil in die Heimat,die ihnen nach der langen Zeit fremd geworden war,sich vertrauensvoll Gottes Liebe zu öffnen und licht, hell und erfüllt zu werden und quasi ein Lichtblick für andere zu sein. Lassen auch wir uns anrühren und begleiten von dem Schöpfer des Lichts,bei dem kein Ding unmöglich ist. Unterwegs bleiben,dem Ziel entgegen, mit dem Glauben,der uns leitet,mit der Hoffnung,die uns stärkt, mit der Liebe,die uns trägt. Unterwegs bleiben trotz vieler Zweifel,trotz vieler Mühen,trotz vieler Widerstände. Unterwegs bleiben dem Stern folgen,immer wieder still werden und ehrfürchtig danken für das Leben.(Max Feigenwinter).