14.08.2024
Besinnungswort zum 18.08.2024
von Almut Ehrhardt
In der zurück liegenden Woche waren alle Mitarbeitende im Verkündigungsdienst des zukünftigen Kirchenkreises Südthüringen zur gemeinsamen Fortbildung in das Kloster Schwanberg eingeladen. Wir begannen die gemeinsame Zeit mit dem Gleichnis vom Sämann, nachzulesen im Markusevangelium, Kapitel 4: „Ein Bauer säte seinen Samen aus. Einiges fiel auf den Weg, da kamen die Vögel und fraßen es auf. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Untergrund, dort ging der Samen zwar auf, aber die Wurzeln reichten nicht tief genug und verdorrten schnell als die Sonne schien. Ein dritter Teil fiel unter die Dornen und das Unkraut erstickte die Saat. Der vierte Teil fiel auf guten Boden. Dort ging die Frucht auf und brachte sehr guten Ertrag.“ Ist es nicht deprimierend, dass drei Anteile des wertvollen Samens keine Frucht bringen? Oder anders gefragt: Was machen wir in unserer Verkündigungsarbeit falsch, dass nicht mehr Menschen in ihrem Leben zu Gott und zum Glauben finden? Nein. Dieses Gleichnis Jesu erinnert uns daran, dass Menschen, seit sie das Evangelium verkünden, es immer in der Hoffnung tun, dass Menschen zu Gott finden, eine Beziehung zu ihm aufbauen, dass es ihnen gut geht. Wir wissen nie, ob unsere Arbeit Frucht bringt und das Gute in den Menschen bewirkt. Wir können es nur hoffen. Ein Schreiner, der einen Tisch baut, sieht am Ende vor sich einen Tisch auf den er stolz sein kann. Er kann etwas Handfestes vorweisen. Bei Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst ist das anders: Neben der Hoffnung, dass es Menschen gibt, bei denen das Wort Gottes auf fruchtbaren Boden fällt, sozusagen im Herzen keimt und wächst, nimmt Jesus uns mit diesem Gleichnis die Trauer darüber, dass wir nicht alle Menschen erreichen können. So verschwenderisch, wie der Bauer seinen Samen auf das gesamte Land streut, nicht nur auf den fruchtbaren Boden, so verschwenderisch sollen wir mit Gottes Froher Botschaft umgehen. Wir sollen nicht fragen: Ist es der Mensch wert, der mir gerade gegenüber steht, dass ich ihm meine Zeit schenke und von Gott erzähle? Sondern wir sollen allen Menschen das Evangelium weitersagen und vorleben in der Hoffnung, dass Gottes Wort in ihren Herzen wächst und Frucht trägt.
Kirchliche Strukturen ändern sich, aus 4 Kirchenkreisen wird ein großer Kirchenkreis. Aber das ist zweitrangig. Das muss uns nicht beunruhigen. Kirche hat sich in den vergangenen Jahrhunderten schon immer verändert. Aber das wichtigste ist geblieben: Gott erneuert seinen Bund mit uns jeden Tag, er geht mit uns, trägt uns und bewahrt uns. Und das gibt allen Mitarbeitenden die Zuversicht, weiter auf „dem Acker des Herrn“ fröhlich zu arbeiten und zu hoffen, dass die Saat gute Frucht trägt. Den Segen dazu gibt ER. Gott sei Dank, Amen.