14.07.2023
Besinnungswort zum 14.07.2023

von Matthias Gering

Glaube und Liebe

Fast mag es und wie ein Déjá- vue erscheinen: Verfolgen wir die Nachrichten so ist dort sehr viel von Wut  und Hass die Rede, ebenso von Angst, von Verunsicherung ja auch von Fanatismus. Driftet unsere Welt tatsächlich immer weiter auseinnander? Es hat den Anschein, als würde all das, was uns trennt, mehr und mehr in den Vordergrund treten, während das was uns eint, zu verblassen scheint. Höchste Zeit also, sich einmal diesem einem Gefühl zu widmen, das uns Menschen verbindet oder zumindestens einander näher bringt- um die Liebe soll es gehen. Lieben zu können ist in den Zeiten voller Ärger, Hass und Wut wohl die beste Medizin. Doch was heisst das eigentlich zu lieben? Glück ist Liebe nicht anderes oder kurz und knapp gesagt wer Lieben kann ist glücklich!

Bei mir beginnt die Liebe bei meiner Frau, mit der ich mir das Leben teile.Aber da sind noch mehr Menschen die mir wichtig sind, meine Kinder, meine Enkel, meine Mutter und viele Freunde. Kaum vorstellbar, diese Menschen aus meinem Herzen zu verbannen. Aber unsere Fähigkeiten zu lieben reicht über den Kreis der Genannten hinaus. Wir lieben zum Beispiel die Natur, die Jahreszeiten. Wir lieben bestimmte Musikstücke, ein besonderes Kunstwerk, ein Buch vielleicht- oder auch unseren Garten. Liebe kann so vielfältig sein. Was hat aber nun die Liebe mit dem Glauben zutun? Liebe ist eine der wichtigsten Vokabeln im Christlichen Glauben. Allein im neuen Testament kommt das Wort rund hundertmal vor. Dafür gibt es drei Gründe. Erstens ist die Liebe der wichtigste Charakterzug Gottes: Gott ist die Liebe und so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für sie gegeben hat.Zweitens fasst Jesu die gesamte Ethik so zusammen: Du sollst Gott lieben mit ganzer Kraft. Und du sollst deinen Nächsten so lieben wie dich selbst. Und drittens ist das einzig gültige Kennzeichen für den echten Glauben die tätige Liebe. Und doch ist mirin Vorbereitung auf dieses Besinnungswort aufgefallen, dass in keinem der Glaubensbekenntnisse, die für alle christliche Konfessionen gelten die Liebe auch nur erwähnt. Mit keiner Silbe! Das hatte schreckliche Folgen in der ganzen Kirchengeschichte, da bin ich mir sicher. Und ich fürchte, dass wir noch lange darauf warten können, bis sich die christlichen Konfessionen darauf einigen, diesen Mangel zu beheben. Da bleibt uns wohl nur ein übrig: Wir fangen in der Praxis schon mal an. Werden dankbar für die Liebe, die uns Christus schenkt. Und geben sie an die weiter, die sie brauchen.