22.07.2020
Besinnungsworte zum 25.Juli 2020
von Pfarrer Markus Heckert, Gemeinde Hinternah
Die Sommerferien haben begonnen, später als sonst. Aber in diesem Jahr ist eh alles anders. Ein kleiner Virus hat unser Leben durcheinander gebracht. Dabei haben wir ja noch im Großen und Ganzen Glück gehabt. Wenn ich nach Brasilien schaue oder Amerika, wenn ich ahne, was in den ganz armen Ländern gerade passiert… Und auch hier in Deutschland hat das Virus gewütet. Zwei Bekannte sind daran gestorben, mein Bruder hat es geradeso überlebt. Trotzdem, bisher haben wir noch viel Glück gehabt und eine Regierung, die vieles richtig gemacht hat.
Aber es ist eine neue und ungewohnte Situation, eine, die Angst macht. Vieles wird anders, vieles Selbstverständliche geht nicht mehr, einiges scheint für immer wegzubrechen. Ich denke in diesen Wochen immer wieder an den Vers aus dem Psalm 31: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“ (Psalm 31,16a) David wird als Verfasser dieses Psalmgebetes genannt. Bei David denke ich zuerst immer an einen Erfolgreichen, den großen König, dem so vieles gelang, den sein Volk so sehr achtete, dass es noch Jahrhunderte später von diesem großen König träumte. Aber dieser David hat auch große Fehler gemacht und er hat in seinem langen Leben auch die schweren Wege kennengelernt. Auch er musste erfahren, dass nicht alles gelingt, so wie er es gerne hätte. Und das, was gelingen soll, braucht immer noch Gottes Segen. Meine Zeit steht in deinen Händen. Dieser Satz war dem David wichtig. Alles, was er war, alles was ihm gelang, alles, wofür ihn die Leute zum König machten, alles das hing ab von Gott. Klar, David hat seinen Teil dazu geleistet und dabei auch nicht immer alles richtig gemacht. Jedoch, damit überhaupt etwas gelingen konnte, brauchte es eben Gottes Segen. David ist nicht nur sanft durch das Leben geglitten. Er ist durch ganz unterschiedliche Zeiten gegangen und er wusste dabei immer, Gott geht mit. Nie war er allein, nie musste er ohne Hilfe durch dunkle schwere Abschnitte gehen. Nicht alles ist ihm dabei gelungen, nicht alles war richtig und gut, aber ein gütiger Gott war immer dabei. In den guten und in den schweren Zeiten.
Meine Zeit steht in deinen Händen. David hat dies erlebt, er hat sogar darauf gebaut und auch wir können darauf bauen. Auch heute und auch in dieser Zeit, wo so vieles wankt, was für immer fest schien.
Meine Zeit steht in deinen Händen. Darauf baue ich, darauf verlasse ich mich, dies ist mein Halt. Gott geht mit, auch dann, wenn die Zeit in dieser Welt einmal zu Ende geht. Ein kleiner Virus scheint zur Zeit vieles durcheinander zu bringen. Hoffen wir, dass wir Covid19 mit viel Disziplin und guten Wissenschaftlern doch besiegen werden.
Eines aber steht auch jetzt fest. Wie zu Zeiten des David gilt auch noch Heute: Meine Zeit steht in Gottes Händen. Gott ist es, der uns behütet und bewahrt, er ist es der uns führt und er selbst ist es, der auch die schweren Wege mitgeht. Auch wenn wir manchmal Angst haben, allein sind wir nie. Gott geht mit uns. Durch die Zeit hin zur Ewigkeit.