27.10.2022
Besinnungswort zum 30.10.2022

von Almut Ehrhardt

Almut Ehrhardt

Haben Sie auch genug von den Menschen, die Ihnen sagen wollen, wo es langgeht? Glauben Sie noch Besserwissern, Finanzberatern, Influencern, Oberschlauen oder Heilsbringern? Wie würden wir heute reagieren, wenn ein Kirchenreformer käme und seine Forderungen an eine Kirchentür nagelte? Doch: Woher weiß ich in dieser schnelllebigen Zeit, was der richtige Weg ist? Der richtige Weg für mich? Woher weiß ich, dass mein Gegenüber es gut mit mir meint? Dass ein Mensch mich sieht und nicht seinen Gewinn oder sein Prestige? Es ist gar nicht so leicht, die Orientierung zu finden. Vor allem, weil sich Ansichten und Werte so schnell ändern. Nein, ich glaube nicht mehr alles, was mir gesagt wird. Die Suche nach Orientierung im Leben ist nicht neu, wie auch die Unsicherheit, was man glauben kann und was nicht, welchen Weg man gehen soll. König David, der im 11. Und 10. Jahrhundert vor Christus lebte und regierte, suchte den Weg für sein Leben und fragte Gott danach. Wir wissen es aus dem 86. Psalm, in dem er schreibt: „Weise mir, Herr, deinen Weg;“ (Vers 11) Und jetzt wird es interessant: Luther übersetzt weiter: „…dass ich wandle in deiner Wahrheit.“ In einer anderen Bibelübersetzung heißt es: „… ich will ihn gehen in Treue zu dir“(Einheitsübersetzung). Nun fragen Sie sicher: Was denn nun: Treue oder Wahrheit? Beides ist richtig. Das hebräische Wort emet bedeutet sowohl Wahrheit, Treue, Zuverlässigkeit als auch Beständigkeit. David hat eine Adresse, an die er sich suchend wendet: Gott, der allmächtige Herr. Ist Gott auch meine Adresse hier und jetzt? Die Welt zu Davids Zeiten war doch längst nicht so komplex und kompliziert wie unsere Zeit heute, oder? Vielleicht hilft es uns, eine andere Perspektive einzunehmen. Was sind denn die Antworten, die Gott auf unsere Fragen hat? Gottes Quintessenz all unsere Fragen sind meiner Meinung nach die 10 Gebote. In diesen 10 Geboten ist mein Verhältnis zu Gott und zu meinen Mitmenschen geregelt. Wie kann das sein, werden Sie fragen, wo doch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland schon weit über 100 Artikel hat? Kann es vielleicht daran liegen, dass die Menschen untereinander kein Vertrauen mehr haben? Wer kein Vertrauen hat, will alles durch Gesetze regeln. Weise mir, Herr, deinen Weg: das heißt, den Weg, den Gott für mich hat, im Vertrauen auf Gott zu gehen, so folge ich Gottes Wahrheit. Und diese Wahrheit hat nur eines im Sinn: das Wohl aller Geschöpfe, mit denen Gott unsere Erde gesegnet hat. Wenn mir das gelingt, kann ich gar nicht in die falsche Richtung laufen, dann werde ich an ein gutes Ziel gelangen. Gott sei Dank dafür.