09.01.2025
Besinnungswort zum 29.12.2024
von Almut Ehrhardt
Ist bei Ihnen nach den Feiertagen der Alltag schon wieder eingekehrt? Oder schwingt der Weihnachtsfriede noch in Ihren Herzen nach? Wir sind jetzt „zwischen den Jahren“, sagen manche Menschen. Vielleicht meinen sie damit, dass man zwischen Weihnachten und Neujahr über das vergangenen Jahr nachdenkt, Bilanz zieht sozusagen, zugleich aber auch schon Pläne für das kommende Neue Jahr schmiedet. In den Medien gibt es in diesen Wochen Jahresrückblicke zuhauf, politische, kulturelle, wirtschaftliche oder einfach nur über den Klatsch, der uns übers Jahr beschäftigt hat (oder auch nicht). Ich möchte Ihnen heute noch einmal die Jahreslosung 2024 ins Gedächtnis rufen, Paulus schrieb diese Worte in seinem 1. Brief an die Korinther: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Über Liebe wird ja ziemlich viel geschrieben, gesungen und geredet, manchmal auch sehr inflationär. Ich denke, im Kontext des
Korintherbriefes meint Paulus, die Liebe als eine Lebensgrundhaltung anzunehmen, als die zuwendende Liebe zu anderen Menschen und zu allen Geschöpfen auf dieser Erde, aber auch bei all unserem täglichen Tun. Das kann im Beruf sein, in der Familie oder auch im Ehrenamt im Tierpark, bei der Tafel oder im Chor. Diese zuwendende Liebe macht oft den Unterschied aus und ist mindestens genauso wichtig wie solide Fachkenntnis. Wenn jemand seinen Beruf oder seine ehrenamtliche Tätigkeit mit Liebe ausübt, merken es die anderen und sind in der Regel dankbar dafür. Und allermeist strahlt etwas von dieser Liebe zurück. Das ist jedenfalls die Erfahrung, die ich in den letzten beiden Jahren als Seniorenbeauftragte im Kirchenkreis machen durfte. Bei meinen Besuchen kann ich mich in Ruhe den Menschen zuwenden. Und aus vielen Gesprächen, gehe auch ich gestärkt zurück in meinen Alltag. Oft erfahre ich von älteren Menschen, dass der Glaube sie im Leben getragen und ihnen Zuversicht geschenkt hat, in Situationen, die schwierig oder gar lebensbedrohlich waren. Das gibt mir sehr viel Hoffnung und Zuversicht. Das Wort Gottes, die Liebe Jesu und der Heilige Geist wirken in unserer Zeit. Und deshalb sind wir nicht verloren. Was ist Ihre Motivation bei dem, was Sie tun? Glücklich, wenn es zuwendende Liebe ist und nicht Egoismus. Vielleicht haben Sie über Ihre Motivation noch gar nicht nachgedacht. Dann ist doch der bevorstehende Jahreswechsel eine gute Gelegenheit dazu. Anstatt mit Böllern Kranke, Kleinkinder und Tiere zu verschrecken und die Umwelt unnötig zu belasten, könnten Sie
mit dem Lieblingsgetränk Ihrer Wahl über Ihren täglichen Alltag nachsinnen. Eine hilfreiche Quelle könnte Ihnen dabei die Jahreslosung für das kommende Neue Jahr sein. Sie steht im 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher und heißt: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Damit eröffnen sich ganz viele Möglichkeiten für jeden Tag. Sicherlich, es kostet Überwindung, manchen Ballast, den man täglich mit sich herumschleppt über Bord zu werfen. Aber es lebt sich leichter. An Silvester nehmen sich viele Menschen etwas vor. Wie wäre es für Sie, jeden Tag mit Liebe im Herzen und mit Dankbarkeit zu füllen? Gehen Sie behütet ins Neuen Jahr. Amen