21.10.2023
Besinnungswort zumm 21.10.2023
Dankbare Menschen sind glückliche Menschen
von Marlis Schmidt, Evangelische Kirchengemeinde Suhl
Dazu fand ich eine wunderbare Geschichte ,die meine Enkel sehr lieben und mehrfach ausgezeichnet worden ist ,die Kindergeschichte von Janosch“ Oh wie schön ist Panama” Die Hauptdarsteller, die beiden Freunde,der Tiger und der kleine Bär haben durch den Fund einer Bananenkiste mit der Aufschrift „Panama“ihr Traumziel gefunden. Doch das ist ein fiktives Ziel,welches sie nicht erreichen. Sie merken auf ihrer Reise ,wie schön es auch zu Hause ist..Dabei waren sie ja am Ende nicht wirklich in Panama,sondern am selben Ort. Nicht ein Wechsel der äußeren Umstände hat sie letztlich glücklich gemacht, sondern ein Wechsel der inneren Perspektive. Das Alte mit neuen Augen sehen..Übersehen wir nicht auch oft in der Hektik des Alltags oder der Macht der Gewohnheit, die vielen Dinge ,die uns glücklich machen,wofür wir dankbar sein können.? Studien haben gezeigt,dass dankbare Menschen zufriedener und gesünder sind. So kurbelt Dankbarkeit die Produktion von Dopamin und Serotonin an,die im Volksmund auch als Glückshormone bezeichnet werden,und unsere Motivation und inneren Antrieb steigern. Denn Danken kommt von Denken. Was sind meine Werte, in wessen Spuren gehe ich? Von welchem Segen lebe ich? Umgibt mich nicht jeden Tag eine Fülle von Dingen und Begegnungen,die mein Leben reich und glücklich machen? Zum einen sind es Dinge,die lautlos passieren und einfach da sind: die Luft zum Atmen,sauberes Wasser,die Sonne zum Wachsen, der Wechsel der Jahreszeiten.,welche Zeichen der Treue unseres Schöpfers sind...Es sind die Rituale,die meinem Leben die Struktur und die Zuversicht geben und dankbar machen. Für mich ist das der morgen-und abendliche Austausch mit meiner Nachbarin, der Spaziergang. Dankbare Menschen gehen mit offenen Augen durch die Welt. Sie sehen die vielen kleinen Dinge, die das Leben bereichern, ein freundliches Wort, ein geschenktes Lächeln, die Geborgenheit der Familie,der treue Freundeskreis,der Freud und Leid zusammen teilt.Dankbar zu sein für das gute Betriebsklima,auch für die Kreativität von Menschen,Dinge zu entwickeln,die unsere Umwelt schonen,die Arbeit der Landwirte und Gewerke,die für unsere Lebensmittel und Gesundheit sorgen...Beim Bewusstmachen der Fülle in meinem Leben geraten die Defizite in den Hintergrund. Ein Wort von Theodor Fontane drückt es so aus:“ Es gibt nur ein Mittel,sich wohlzufühlen. Man muss lernen,mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und nicht immer das verlangen,was gerade fehlt“ Dankbarkeit kann man üben,indem man aufschreibt,wofür ich dankbar sein kann. Z.B. in einem Dankbarkeitstagebuch. Da werden Mängel und Sorgen kleiner. Gerade im Alter den Fokus auf die Dinge zu richten,die noch gehen und mir meine Selbstbestimmtheit und Lebensfreude erhalten. Das lässt mich weniger verbittern,wenn ich offen und gespannt bleibe,was auch die letzte Lebensphase an Positiven für mich bereit hält. Denn Dankbarkeit braucht ein Gegenüber,das erinnert,wie jeder mit seinen Talenten das Leben positiv verändern kann Wenn ich durch meine Empathie anderen Menschen wieder Lebensmut vermitteln kann und im Gebrauchtsein soviel Dankbarkeit zurückfließt.. Seitens der Stadt erfolgt jedes Jahr die Wertschätzung der Ehrenamtlichen in einer großen Dankes Veranstaltung,denn sie sind ein wahrhafter Schatz für das Wohlfühlklima einer Kommune. Der Schriftsteller Phil Bosmans schreibt:“Das Gedächtnis des Herzens heißt Dankbarkeit.. Danken heißt erkennen,was dir Gutes getan wird.“Jeder kennt Menschen,denen er viel zu verdanken hat,ohne die er nicht das geworden wäre,was er heute ist.Wie oft waren Menschen an meiner Seite,die mich aufgefangen und ermutigt haben.So die Schattenseiten in meinem Leben zu akzeptieren und meinen Frieden damit zu machen.Auch das Schwere dankbar anzunehmen, daran zu wachsen.,in der Gewissheit, dass Gott mit mir unterwegs ist und letztlich alles zum Besten wenden will. Dankbarkeit im Alltag zu etablieren,setzt Kräfte frei,die unser Miteinander fröhlicher und achtsamer gestalten können.Unser Leben wird beziehungsreicher und wir dürfen als überreich Beschenkte jeden Tag aufs Neue das Leben feiern. „Nun danket alle Gott,mit Herzen ,Mund und Händen,der große Dinge tut,an uns und allen Enden.“So fängt ein in vielen Sprachen übersetztes Kirchenlied an,dass wohl nicht nur zu großen Festen,sondern für viele Gelegenheiten des Alltags unsere Dankbarkeit und Freude ausdrücken kann.Vielleicht sehen wir die Selbstverständlichkeiten mit anderen Augen.