07.09.2023
Besinnungswort zum 20.08.2023

Regenbogen

Almut Ehrhardt

Dieser Sommer zieht alle Register: Sonne, Regen, Gewitter, Hagel, Nebel und Schnee, alles ist dabei, leider auch verheerende Überschwemmungen. Als ich vorige Woche unterwegs war, regnete es heftig und gleichzeitig schien die Sonne, und da sah ich ihn: Den Regenbogen! Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, wenn Sie einen Regenbogen erblicken. Ich freue mich jedes Mal und kann mich nicht satt sehen, ich halte inne bis er verblasst. Seit vielen Jahrhunderten gilt der Regenbogen als Hoffnungs- und Friedenszeichen. Warum das so ist, kann man nachlesen in der Bibel im Buch Genesis im 7. Kapitel: Gott sah die Bosheit, Ignoranz und den Größenwahn der Menschen. Er war darüber tief enttäuscht und bereute, dass er die Menschen geschaffen hatte. Nur einer fand Gnade vor dem Herrn: Noah. Deshalb sprach Gott mit Noah und befahl ihm, ein Schiff zu bauen, die Arche. Ich möchte nicht wissen, wie viel Spott und Hohn er von den anderen Menschen ertragen musste, denn Noah lebte keineswegs am Meer. Eines Tages, als die Arche fertig war, sollte Noah mit den Tieren in die Arche gehen und sie fest verschließen. Gott befahl Noah, die Tür erst wieder zu öffnen, wenn Gott es ihm sagte. Dann kam die große Flut. Als die Flut sich dem Ende neigte, ließ Noah einen Raben, danach eine Taube fliegen, aber es war noch zu viel Wasser vorhanden. Erst der dritte Versuch gelang: Die Taube kehrte mit einem Ölzweig im Schnabel zur Arche zurück. Seitdem gilt die Taube mit dem Ölzweig als ein Symbol des Friedens. Mit dem Wasser war auch der Zorn Gottes verebbt. Später ließ Noah noch eine Taube fliegen, sie kam nicht wieder zurück und das zeigte Noah, dass er und die Tiere die Arche verlassen konnten. Noah und seine Familie feierten das Ende der großen Flut mit einem Gottesdienst. Gott schloss einen Bund mit Noah, er versprach, die Menschheit nicht wieder zu zerstören, und das Zeichen des Bundes war ein Bogen am Himmel. Meiner Meinung nach kann es nur ein Regenbogen gewesen sein. Und deshalb denke ich jedes Mal wenn ich einen Regenbogen am Himmel sehe, dass Gott in diesem Moment seinen Bund mit mir und allen anderen Menschen erneuern möchte. Aber der Regenbogen mahnt mich auch, als Gottes Kind Gutes zu tun. Leider hielten sich die Menschen nicht lange an den neuen Bund mit Gott, denn im elften Kapitel des Buches Genesis wird der Turmbau zu Babel beschrieben. Die Menschen machten sich wieder groß und mächtiger als sie sind, grenzenlos, rücksichtslos. Sie merken schon, die Probleme unserer Zeit sind nicht neu. Der Unterschied: Nicht Gott wird die Erde zerstören, dass können die Menschen inzwischen selber tun, die Atomwaffen, die es auf der Erde gibt, reichen für mehr als eine Erde. Umso dringender sollten wir uns an Gottes Friedensangebot erinnern, wenn wir einen Regenbogen am Himmel entdecken und Frieden schaffen.