10.04.2025
Besinnungswort zum 13.04.2025
von Almut Ehrhardt
„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben“ sagte einst Matthias Claudius. Ich muss ihm Recht geben. Wenn man in ferne Länder reist und sich mit wachem Geist und offenen Augen für das Leben dort interessiert, wird man unvergessliche Eindrücke mit nach Hause nehmen. In den letzten Wochen habe ich eine Bildungs-Fern-Reise unternommen, und ich kam zurück voller Eindrücke und Dankbarkeit für alles, was ich erleben durfte, aber auch für alles, was ich hier zu Hause habe.Da war beispielsweise die Ayurvedische Kopfmassage, bei der warmes Öl auf den Kopf gegossen und dann kräftig einmassiert wird. Als ich diese Massage genoss, fiel mir Psalm 23 ein: „Du salbest mein Haupt mit Öl“ heißt es im Vers 5. In Israel wurden Könige gesalbt, diese Wohltat blieb also nur wenigen Menschen vorbehalten. Und ja, ich habe mich in diesem Moment ein bisschen wie eine Königin gefühlt: Ich hatte nichts zu tun, keine Verantwortung und ich durfte diesen Moment genießen. Für mich war gesorgt, es war geschenkte Zeit. „Er erquicket meine Seele“ heißt es in Vers 3. Vieles, was ich auf dieser Reise sah und erlebte, hat meine Seele erquickt: üppige Vegetation und eine artenreiche Tierwelt, freundliche Menschen, die mir lächelnd begegneten, die brausende Brandung des Meeres und fantastisch schöne Sonnenauf- und Sonnenuntergänge. Wie ist die Welt so schön, dachte ich immer wieder. Und: Ich habe auch den Weißkopfseeadler gesehen, über den ich neulich schrieb. Er zog majestätisch über uns seine Kreise. Ein unvergesslicher Augenblick. Zurück zu Psalm 23: “Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Für uns ist gesorgt, weil Er sich um uns kümmert. Er trägt uns, wenn wir staunend durch die Welt gehen und Er trägt uns, wenn wir traurig sind oder wenn Probleme uns davon abhalten, den Augenblick zu genießen. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen. Er trägt uns so wie wir die kleinen Meeresschildkröten zur Brandung trugen, damit sie, frisch geschlüpft, eintauchen konnten in ihre Welt. Das war für mich auch ein unvergesslicher Moment: über 300 kleine Meeresschildkröten auf dem Weg ins Leben, in ein gefährliches Leben, aber ER sorgt auch für sie. „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“ So endet Psalm 23. Diese Worte geben mir Trost und machen mir Mut, sind Gewissheit für mein Leben. Das ist wunderbar. Wir empfangen in unserem Leben so viel Gutes und Barmherzigkeit. Wie oft begegnen wir anderen Menschen mit Gutem und Barmherzigkeit? Ich denke, wir können alle anderen Menschen öfter etwas Gutes tun oder auch barmherzig mit ihnen sein. Nehmen Sie sich am Palmsonntag und in der Karwoche doch einen Moment Zeit um darüber nach zu sinnen und anderen Menschen mit einem barmherzigen Blick begegnen. Gehen Sie gesegnet in die stille Woche vor Ostern. Amen