05.03.2021
Besinnungswort zum 07.März 2021

Besinnungswort von Pastorin Kerstin Gommel, Suhl

Da habe ich mal nichts zu tun und klicke mich durchs Internet. Und manchmal stoße ich dann auf Informationen wie diese: Wäre der Globus, der in meinem Wohnzimmer steht, wirklich die Erde, würde er 100 Kilogramm wiegen. Ich könnte ihn nicht hochheben. Der Mount Everest wäre ein Huckel von 0,2 Millimetern – kaum zu ertasten, geschweige denn zu sehen. Und schon in einem Zentimeter Tiefe wäre es 1000 Grad heiß. Luft und Wolken gäbe es nur im ersten halben Zentimeter um die Kugel herum.

Und dann denke ich an uns Menschlein da unten, mikroskopisch klein. Wie wir früh aufstehen, uns die die Zähne putzen, Kaffee kochen, die Kinder zur Schule schicken (oder vor den Computer). Wie wir zur Arbeit gehen oder zum Arzt und hinterher in die Kaufhalle. Und wir lesen ein Buch, gucken Tatort, kaufen Blumen und lassen uns die Haare schneiden. Wir lieben und streiten uns, freuen und langweilen und sorgen und ärgern uns …

„Wir sind Sternenstaub, wir sind jahrmilliardenalter Kohlenstoff“, haben Crosby Stills, Nash & Young gesungen. Spielt es überhaupt eine Rolle, was wir hier treiben? Oder ist das gerade das Wunder, dass es uns in all dem gibt? Ist es vielleicht von allerhöchster Wichtigkeit, was wir mit diesem kostbaren Stück Leben anfangen?

In einem Brief an die ersten christlichen Gemeinden steht, unsere Bestimmung sei es, als „Kinder des Lichts“ zu leben. Und das würde dreierlei bedeuten: Gütig sein. Nach Gerechtigkeit streben. Für Wahrheit einstehen. – Das ist eine Antwort, die mein Herz frei macht. Sie richtet meinen Blick auf andere; ich höre auf, um mich selbst zu kreisen. Ich bekomme das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun zu haben, eine Aufgabe, die für eine ganzes Menschenleben reicht: „Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ (Brief an die Epheser, Kapitel 5)