07.03.2022
Besinnungswort zum 06.03.2022

von Pfarrer Andreas Barth, Gemeinde Schleusingen

Beten Sie, liebe Leserinnen und Leser? Ich weiß, dass das eine sehr persönliche Frage ist. Beten, das tut man meistens zu Hause, im stillen Kämmerlein. Oft verbunden mit einer Bitte an Gott, gelegentlich auch mit einem Dank an ihn.

Beten ist in jedem Falle ein Gespräch mit Gott. Ein Hinwenden zu ihm in der Gewissheit, dass Gott mein Gebet, welches oft genug nur ein Stammeln ist, verstehen wird und sich zu Herzen nimmt. „Öffne dein Ohr für mein Gebet, Gott! Entziehe dich nicht meinem Flehen“, heißt es im Psalm 55.

Gegenwärtig versammeln sich landesweit, ja weltweit viele Menschen zum Gebet. Angesichts der aktuellen Ereignisse können wir auch gar nicht anders, als unsere Hilf- und Sprachlosigkeit und auch unsere Angst vor Gott bringen.

Ich glaube dabei fest, dass dieses nicht vergeblich ist. Gott erhört uns, wenn wir unsere Dankbarkeit, aber auch unsere Fassungslosigkeit vor ihn bringen. Und ich glaube auch fest, dass Gott dadurch die Dinge verändern kann. Das zu erkennen, braucht manchmal Zeit. Das ist wohl wahr. Für mich ist Beten aber immer auch eine Handlung, die mich beruhigt in unruhigen Zeiten. Weil ich weiß, dass ich meine Sorge in Gottes Hände abgeben darf.

Beten ist für mich ein Sich-in-die-Arme-Gottes-Werfen und dort Ruhe finden. Ruhe vor allen Wünschen. Weil Gott für uns sorgt, wie nur er es kann. Bis wir verstehen, dass uns der Wille Gottes zum Besten dient.

Vielleicht probieren Sie es auch einmal aus. Und vielleicht merken Sie dabei auch, dass Gott auf Ihr Gebet antwortet und sich Ihr Anliegen zu Herzen nimmt.