23.04.2020
26.April 2020 Miserikordias Domini
Gottesdienst zu Miserikordias Domini, dem „Schäfchensonntag“, am 26.04.2020 mit Jugendpfarrerin Anna Böck
Gottesdienstablauf
Johann Sebastian Bach „Schafe können sicher weiden“
Alt-Arie aus Kantate BWV 208 Bearbeitet für Orgel von André Isoir
https://www.youtube.com/watch?v=KcZzrqDIEes
Einer: Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Alle: Amen
Lied FJ IV 59 (oder Kaffeheft 9) ich will dir danken, Herr
https://www.youtube.com/watch?v=EKKqIDBUhHk
Auf grüne Wiesen hast du mich gebracht,
an einen Ruheplatz am Wasser für mich gedacht
Durchs Tal des Todes hast du mich geführt.
Bist meine Stütze, wenn mein Fuß seinen Halt verliert
Ich will dir danken Herr,
als guter Hirte sorgst du stehts für mich
ich will dir danken Herr,
ich wär verirrt verloren ohne dich,
ich will dir danken, Herr,
ganz einfach danken Herr.
Vor meinen Feinden deckst Du mir den Tisch,
wie Salböl gießt du deinen Segensstrom über mich.
Du füllst mir meinen Becher bis zum Rand
Und deine Güte wird mir folgen mein Leben lang.
Psalm Video
https://www.youtube.com/watch?v=DV_aDtDpYVg
Einer: Kyrie Eleison!
Alle: Herr, erbarme dich!
Einer: Christe Eleison!
Alle: Christus, erbarme dich!
Einer: Kyrie Eleison!
Alle: Herr, erbarm dich über uns!
Einer: Gott hat sich über uns erbarmt! Wir können mit dem Psalmisten beten: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Einer: Ehre sei Gott in der Höhe
Alle: und auf Erden Fried. Den Menschen ein Wohlgefallen.
Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade,
darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass,
all Fehd hat nun ein Ende.
Tagesgebet
Herr Jesus Christus, du bist der gute Hirte,
du führst uns auf deinen Wegen
und lässt uns nicht Mangel leiden.
Von dir werden wir nicht verlassen.
Wir bitten dich:
Halte uns zusammen bei dir.
Suche die Verlorenen.
Sammle die Verstreuten,
dass am Ende dieser Zeit die Deinen geschart sind um dich,
der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst
und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen
Lesung 1.Petrus 2,18-25
18 Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren unter, nicht allein den gütigen und freundlichen, sondern auch den wunderlichen. 19 Denn das ist Gnade, wenn jemand um des Gewissens willen vor Gott Übel erträgt und Unrecht leidet. 20 Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr für Missetaten Schläge erduldet? Aber wenn ihr leidet und duldet, weil ihr das Gute tut, ist dies Gnade bei Gott. 21 Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; 22 er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; 23 der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet; 24 der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.
Lied EG 274 Der Herr ist mein getreuer Hirt
https://www.youtube.com/watch?v=POoArkUox3k
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1 |
Der Herr ist mein getreuer Hirt, |
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3 |
Zum reinen Wasser er mich weist, Das mich erquicken tue. Und ob ich wandelt im finstern Tal, |
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4 |
Du bereitest für mir einen Tisch |
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5 |
Gutes und die Barmherzigkeit |
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Evangelium Joh 10,11-16.27-30
11 Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12 Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13 denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15 wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. 16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.
27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.
Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Predigt zu 1.Petrus 2,18-25
Eigentlich beginnt der heutige Predigttext erst drei Verse später. Dann muss man über den etwas sperrigen Vers 18 nicht erst hinwegkommen. Aber das würde nicht verständlich machen, warum der Briefschreiber so ausschweifend Jesus als Vorbild den Briefempfängern vor Augen malt. Es geht um eine konkrete Situation. Der Brief beschreibt an mehreren Stellen konkrete Leidenssituationen, denen sich die jungen Christengemeinden zu stellen hatten. Er ermahnt sie, dies demütig zu tun. Vers 18 kann dabei aber missverstanden werden und wurde in den letzten Jahrhunderten auch gerne missbraucht. Es geht hier nicht darum, eine grundsätzliche Aussage darüber zu fällen, ob es gut ist, dass es Sklaven gibt. Es geht darum, denen, die sich in der Situation als Sklave befinden, Mut zuzusprechen, sich in ihrer Situation nichts zuschulden kommen zu lassen.
Wenn wir den Text heute lesen, kennen wir das Gefühl, gegen unseren Willen gefangen zu sein, wenngleich unser Gefängnis noch harmlos und vor allem zum Großteil vernünftig ist. Vor allem, wenn wir es vergleichen mit den Sklaven, die es weltweit noch gibt (das ist hier nicht das Thema, wer aber mehr wissen will, kann z.B. hier mal schauen: https://ijm-deutschland.de/). Dass wir zur Zeit zum Großteil zu Hause bleiben müssen schränkt unsere Grundrechte ein und das darf kein Normalzustand werden und muss immer wieder von Politikern und uns geprüft und hinterfragt werden. Deswegen ändern sich die Regeln gerade auch immer wieder, weil die Verhältnismäßigkeit abgewogen und diskutiert wird, weil Menschen hinterfragen und abwägen. Daran merken wir, dass wir in einer gut funktionierenden Demokratie leben. Mir macht der Predigttext heute dennoch Mut, meine Gefühle im Alltag nicht das letzte Wort haben zu lassen und mich in Geduld zu üben und eben nicht immer alles Glück der Erde zu verlangen.
Denn eines macht der Text tatsächlich deutlich: Glaube verspricht mir nicht, dass alles immer toll ist. Glaube heißt manchmal auch leiden. Gott verspricht mir nicht, dass mein Leben keine dunklen Täler mehr hat, aber, dass ich nie wieder durch die Täler alleine gehe. An meiner Seite ist der gute Hirte, wie tief das Tal auch sei.
Amen
Lied EG 117 Der schöne Ostertag
https://www.youtube.com/watch?v=ZSwbPUU_u9I
- Der schöne Ostertag!
Ihr Menschen, kommt ins Helle!
Christ, der begraben lag,
brach heut aus seiner Zelle.
Wär vom Gefängnis noch der schwere Stein vorhanden,
So glaubten wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden!
- Was euch auch niederwirft,
Schuld, Krankheit, Flut und Beben
Er, den ihr lieben dürft,
trug euer Kreuz ins Leben.
Läg er noch immer, wo die Frauen ihn nicht fanden,
so kämpften wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden!
- Muss ich von hier nach dort
Er hat den Weg erlitten.
Der Fluss reißt mich nicht fort
Seit Jesus ihn durchschritten.
Wäre er geblieben wo des todes Wellen branden,
so hofften wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden!
Fürbitten
https://www.velkd.de/gottesdienst/wochengebet.php
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.
Ludwig van Beethoven: Fünf Stücke für Flötenuhr WoO 33, Nr. IV