01.04.2020
Feier der Heiligen Woche

Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi von den Toten, ist das älteste christliche Jahresfest, es wurde schon im ersten Jahrhundert begangen.

Im Konzil von Nizäa 325 wurde das Datum auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Vom 4. Jahrhundert an wird die Tendenz spürbar, in der österlichen Feier die Christusgeschichte historisch nachzuvollziehen. So kam es zur Feier der sogenannten "Heiligen Drei Tage" (Triduum sacrum). Später wurde das auf die ganze Woche, die Karwoche, ausgedehnt. Diese eine Woche bildet das Zentrum des Kirchenjahres ab. In ihr begehen wir als Kirche das Gedächtnis von Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus.
Es beginnt mit dem Palmsonntag, an dem wir an den Einzug Jesu in Jerusalem denken. Dort zieht er den Geschehnissen entgegen, die ihn das Leben kosten werden.
Der Gründonnerstag ist der Abend vor Jesu Leiden, an dem er das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern feiert. Traditionell ist es üblich, dass am Gründonnerstag das letzte Mal die Glocken läuten, die dann bis zur Osternacht schweigen.
Karfreitag wird als der Tag begangen, an dem Jesus gelitten hat und gestorben ist. Der Karsamstag gilt als Tag der Grabesruhe Jesu. Zum Karfreitag - dem Tag der Kreuzigung Jesu - gehört ein sehr ruhiger und nachdenklicher Gottesdienst. Auch am Karsamstag muss das belastende Todessschweigen noch ausgehalten werden, bevor in der Auferstehungsfeier der Osternacht und der beiden Ostertage die Überwindung des Todes gefeiert wird. Der Ostersonntag ist der Tag der Auferstehung.  
Keine andere Zeit im Kirchenjahr wird mit solcher Feierlichkeit und Andacht begangen, als eben diese Tage, in denen die Kirche ihren Herrn begleitet auf dem Weg zu Kreuz und Grab und sich freut an seinem Sieg über den Tod. In dieser Woche singen wir die ernstesten Klage- und Bußgesänge, aber dann auch die freudigsten Lobpreis- und Triumphlieder. Da wird der Pulsschlag des christlichen Glaubens spürbar. Was wir hier feiern, ist nicht vergangen und vorbei. Wir können selbst Teil des Geschehens werden.

 

Superintendentin Jana Petri