25.03.2022
Besinnungswort zum 27.03.2022
von Pastorin Carola Beck, Gemeinde Rohr
Wachsen und Reifen
Es ist endlich Frühling geworden und Wachstum ist angesagt. Im Garten wächst und sprießt es jedoch nur sehr langsam. Manche Nächte sind einfach zu kalt. Deshalb freue ich mich über jedes neue Blättchen, das aufwächst.
Wachstum ist lebenswichtig. Das frische Grün produziert den Sauerstoff, den Mensch und Tiere zum Leben brauchen. Doch die Natur zeigt uns auch, dass es mit dem Wachsen allein nicht getan ist. Was im Frühjahr wächst und blüht, das soll im Herbst reife Früchte tragen. Auch Kinder wachsen nicht ihr Leben lang, sondern sie werden hoffentlich einmal erwachsen sein. Als Erwachsene stehen sie dann vor einer ganz anderen Herausforderung: Der Aufgabe reif zu werden.
Antoine de Saint-Exupéry hat in einem Gebet folgende Bitte an Gott formuliert: „Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.“
Wir leben in einer Zeit mit gravierenden Umbrüchen. Dass der Krieg in der Ukraine weltweit zu Veränderungen führt, lässt sich ahnen. Schon jetzt sind die ersten Auswirkungen auch bei uns spürbar. Wir werden als Gemeinschaft vor neue Herausforderungen gestellt. Ich hoffe, dass viele Menschen die kommenden Tage als eine Möglichkeit begreifen werden, durch die wir wachsen und reifen können. Und ich hoffe, dass mit Gottes Hilfe auch schwierige Zeiten gute Früchte hervorbringen werden.