25.01.2024
Besinnungswort zum 27.01.2024
Nie wieder ist jetzt!
von Matthias Gering
Bundesweit versammeln sich in den letzten Wochen Tausende um gegen die verfehlte Politik der Ampelkoalition zu demonstrieren. Auf den Straßen der Republik ist es zuletzt eng geworden. Landwirte, Transportunternehmer und Handwerker verschafften sich mit ihren Zugmaschinen Aufmerksamkeit für ihre Anliegen aber auch Demons gegen rechtsextreme Umtriebe schoben sich durch die Städte. Am heutigen Samstag, dem 27.01.2024 gedenken wir der Opfer des Holocaust. Vor 79 Jahren am 27.01.1945, wurde das Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz befreit. Die Vereinten Nationen erklärten diesen Tag im Jahr 2005 zum Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust. In Deutschland ist er seit 1996 ein gesetzlich verankerter Gedenktag. Gedenken ist wichtig- gerade jetzt. Miteinander gedenken und trauern, aber vor allem deutlich und sichtbar Seite an Seite miteinander dafür einzustehen, dass sich das unaussprechliche Leid der Shoah, der Völkermord an den Juden niemals wiederholt, ist wichtiger denn je. Nie wieder ist jetzt! und das müssen wir jeden Tag aufs Neue zeigen. „ So hat es damals auch angefangen“ lautet ein Zitat von Margot Friedländer, einer deutschen Überlebenden des Holocaust, die trotz ihres hohen Alters noch als Zeitzeugin auftritt.
„ Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“ mit diesen Worten, warnte im Jahr 1986 der Auschwitz Überlebende Primo Levi davor im Gedenken an die Verbrechen des Holocaust nachzulassen. In den letzten Tagen begegnen mir häufig Sätze von Holocaust Überlebenden und das kommt leider nicht aus dem Nichts. Ich frage mich, worauf wir da gerade zusteuern, und langsam überraschen Geheimtreffen mich auch nicht mehr. Es macht mitunter verzweifelt und wütend zugleich. Es ist schwer, den Frieden zu wahren, wenn Menschen zu recht enttäuscht und erschöpft sind. Es ist schwer, sich nicht voneinander zu entfernen. Es ist schwer, trotz verschiedener Meinung im Gespräch zu bleiben. Aber: Nie wieder ist Jetzt! Rechtsextremismus aber auch Linksextremismus ist keine Lösung für all diese Fragen. Wir müssen es besser machen! Meine Gedanken sind im Evangelium des vorletzten Sonntag des Kirchenjahr ( Volkstrauertag) die bei Matthäus im 25. Kapitel die Verse 35-39 stehen. Ich sehe dabei Jesus vor mir wie er zu uns spricht:
„ Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.“ Ich sehe Jesus vor mir, und hoffe er wird einmal über uns sagen: „ Ihr habt die Stimme erhoben gegen Extremismus von Rechts und Links. Ihr habt nicht aufgehört, für die Würde jedes Menschen zu kämpfen. Ihr habt den Kontakt nicht einfach abgebrochen. In einer Welt von Angst und Hass wart ihr die Stimme der Vernunft und Liebe. Ihr habt es besser gemacht...Nie wieder ist jetzt!