27.03.2020
Playlist
Playlist von Jugendpfarrerin Anna Böck
- "Komm und ruh dich aus“ https://www.youtube.com/watch?v=lWYijZQYqQA
- ,,Danke!“ https://www.youtube.com/watch?v=2x0yqkfv8B8
- ,,Fear Not“ https://www.youtube.com/watch?v=IvR6vrmHcJo
- ,,My Lighthouse“ – Rend Collective https://www.youtube.com/watch?v=lFBZJGSgyVQ
- ,,Vergiss es nie – Du bist du“ https://www.youtube.com/watch?v=mOhBuLlIaC4
- ,,Morgenstern“ https://www.youtube.com/watch?v=DO-KvjcjHI8
- ,,Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ https://www.youtube.com/watch?v=vbqJjsFAai4
- ,,Befreit durch deine Gnade“ https://www.youtube.com/watch?v=-AhRHM_Yvoc
- ,,Geh unter der Gnade“ https://www.youtube.com/watch?v=EJmyI8l_74M
- ,,Mein Herz schlägt für dich“ https://www.youtube.com/watch?v=nAQHgpS99Bs
- ,,You are holy (Prince of peace)” https://www.youtube.com/watch?v=QsYyuK1w3q0
- ,,God of Wonders” https://www.youtube.com/watch?v=t7F-B2DLvAQ
- ,,Weep with me” – Rend Collective https://www.youtube.com/watch?v=UEAIWy72acc
- ,,Lieder der Freiheit” – Santiano https://www.youtube.com/watch?v=x94QA43osmQ
- ,,Was für ein König” – Lothar Kosse https://www.youtube.com/watch?v=oOSzdgt6-hY
- ,,Bad Moon Rising“ – Creedence Clearwater Revival https://www.youtube.com/watch?v=4YlTUDnsWMo
- ,,10000 Reasons” https://www.youtube.com/watch?v=DXDGE_lRI0E
- ,,Mit allem, was ich bin“ https://www.youtube.com/watch?v=LIG3oHl3eW8
- ,,In Christ Alone“ https://www.youtube.com/watch?v=ENtL_li4GbE
- ,,Behind Blue Eyes“ – The Who https://www.youtube.com/watch?v=Qg_TRaiWj4o
- ,,Happy Day” https://www.youtube.com/watch?v=gRSOLhFqWh0
- ,,Lord, I lift your name on high” https://www.youtube.com/watch?v=COQ6cni_TG8
- ,,Tage wie diese” – Die Toten Hosen https://www.youtube.com/watch?v=oBmorcLn4EM
- ,,(Take Me Home) Country Roads“ – John Denver https://www.youtube.com/watch?v=oTeUdJky9rY
- ,,Sweet Home Alabama” – Lynyrd Skynyrd https://www.youtube.com/watch?v=-Du-CWASm20
- ,,Mighty to save” https://www.youtube.com/watch?v=sR8rlTIU8_Y
- ,,Our God” https://www.youtube.com/watch?v=01Yj7H-eSjM
- ,,Lemon Tree” – Fools Garden https://www.youtube.com/watch?v=Va0vs1fhhNI
- ,,Boulevard of Broken Dreams” – Green Day https://www.youtube.com/watch?v=r5EXKDlf44M
- ,,Wind of Change” – The Scorpions https://www.youtube.com/watch?v=ohOtDA3dTAA
- ,,Nur noch kurz die Welt retten“ – Tim Bendzko https://www.youtube.com/watch?v=SiMAraQjTMk
- ,,Thank You For The Music” – ABBA https://www.youtube.com/watch?v=1n_1nOFTx5E
- ,,The Sound of Silence” – Simon&Garfunkel https://www.youtube.com/watch?v=RZYpzXjdtwg
... auf Spotify: https://open.spotify.com/playlist/5fVWkkjmz2I4CHgdyKOKvC?si=vdk3JfoIS42mFhew6DW5Bw
Die Ganzheitlichkeit meiner Playlists
Nach was sortierst Du Deine Musik? Seit ich mein Abo bei GooglePlay (sowas wie Spotify) habe, eine fortwährende Herausforderung, der ich mich zu stellen habe. Das Ergebnis: „Belinda“ – benannt nach der Diskothek meiner Jugend und den Titeln, die dort damals liefen. Bei vielen Jugendlichen, die in meinem Auto mitfahren, der absolute Renner. Nirvana, Green Day und Linkin Park geben sich hier die Hand und lassen mich innerlich wieder in Zeiten zurück verfallen, in denen Rebellion die Tagesordnung war. Genauso wie die Cranberries, Natalie Imbruglia und No Doubt dazu gehören und meine Frauenpower stärken. Für melancholischere Zeiten habe ich die „Wohlfühl“-Playlist. Lieder, die vom Verlieben erzählen und von zerplatzten Träumen. „Hakuna Matata“ gibt mir wieder Mut, mit Reinhard Mey fliege ich über die Wolken und manch unbekannter Künstler spricht hier offen scheinbar wissend über meine Gefühle. Dann habe ich noch ganz praktische Playlists. Die meiner Band enthält die Titel, die wir aktuell üben.
Und dann ist da noch diese Playlist, die in anschalte, wenn ich dienstlich irgendwo Hintergrundgedudel brauche. „Lobpreis“. Eine Kategorie, die ich immer mehr in Frage stelle. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Lobpreis! Ohne Lobpreis würde ein großes Puzzleteil in meiner christlichen Biographie fehlen. Ich mache gerne Lobpreis und es gibt wundervolle Lobpreissongs. Aber in den letzten Jahren hat sich diese Kategorie bei mir erfreulich erweitert mit spannenden Nebeneffekten.
Es fing damit an, dass ich mit jugendlichen Lobpreisbands einzelne Lieder aus dem Radio einübte die dann im Gottesdienst bepredigt wurden. Der Trend ist nicht neu. Schon in der guten alten „Fontäne“, einem Liederbuch des letzten Jahrtausends standen Lagerfeuerlieder neben neuem geistlichem Liedgut. In den 90ern mussten „One of us“ von Joan Osborne und „Paradies“ von den Toten Hosen für unzählige Jugendgottesdienste herhalten. In der heutigen Zeit nimmt „Das Liederbuch“ vom ejw mit dem dazugehörigen Andachtsbuch den gleichen Trend auf. Ein guter Trend und ein erster Schritt auf einem Weg, der aber viel weiter gehen kann.
Denn wieso muss ich eigentlich immer erklären, was ein Lied, das nicht explizit mit Gott und Glaube zu tun hat, mit Gott und Glaube zu tun haben kann? Manchmal tut das gut und hilft das. Aber wenn man einmal den Trick verstanden hat, ist es eigentlich auch ohne Erklärung ganz leicht: Sobald mich Musik anspricht, mich emotional bewegt, kann Gott durch sie mit mir reden. Dann sagt ein Song mir vielleicht etwas ganz anderes, als einem anderen, aber wir loben beide Gott damit. Beispiel gefällig? In meinem Jugendkreis ist ein sehr beliebtes Lied „Wind of Change“. Meine Jugendlichen verbinden damit ihren Glauben an Gott, der mit ihrer Zukunft noch was vorhat und wo Veränderung möglich ist. Ich verbinde damit ganz viel Dankbarkeit in meiner Biographie, die mich Wessi hier nach Thüringen gebracht hat. Aber für uns alle ist es ein zutiefst geistliches Lied.
Ich bin noch unterwegs und habe das Gefühl immer mehr Wege entdecken zu können, Lieder, die mich oder andere emotional berühren geistlich zugänglich zu machen. Warum auch nicht? Gott ist doch in allem, warum nicht auch in guter zeitgenössischer Musik aus dem Radio? Manchmal braucht es Erklärungen, manchmal nicht. Manchmal hilft ein Gespräch, die Sicht eines anderes zu verstehen und meine zu erweitern. Manchmal muss ich auch meine Grenzen abstecken (z.B. spätestens bei Gewaltverherrlichung).
Im Miteinander mit meinem Pfarr- und Kantorenkollegen erlebe ich für diesen musikalischen Zugang wesentlich mehr Offenheit, als wenn ich einfach mit der Lobpreiskeule um die Ecke komme. So hat sich eine Kollegin für die Konfirmation von der Band ein Lied von Avril Lavigne gewünscht, der Kantor schlägt mir vor, im Gottesdienst mit Jugendchor über ein Lied von Coldplay zu predigen und die liberale Kollegin bedankt sich für den Gottesdienst mir den kitschigen Weihnachtsliedern aus dem Radio.
Was mache ich jetzt mit meiner Lobpreis-Playlist? Vorerst behalte ich sie noch. Viele Dinge regeln sich ja einfach mit der Zeit. Und auch Angebot und Nachfrage bedingen sich ja. Aber vielleicht packe ich mal „Wind of change“ rein und „Hakuna Matata“!
Anna Böck ist Jugendpfarrerin, spielt leidenschaftlich gern und leidlich gut Gitarre und kann sich ein Leben ohne Musik auch einfach so ganz und gar nicht vorstellen. Wie kann man da Gott nicht loben, dass er Musik erfunden hat?