23.12.2020
Das Friedenslicht von Bethlehem

Eine Andach von Pfrn. Constanze Greiner aus St. Kilian

Das Friedenslicht von Bethlehem

Ich stehe in Bethlehem vor der Geburtskirche. Nur eine enge Pforte führt hinein, nur ein Mensch auf einmal passt hindurch. Ich muss mich bücken, so niedrig ist sie. Durch einen Vorraum betrete ich eine uralte Kirche. Dunkel sind ihre Wände vom Ruß der Öllampen, der sich über Jahrhunderte angesammelt hat. Silberne Lampen schaukeln in Reihen und spenden ein mildes Licht. Unterbrochen werden sie von ein paar Energiesparlampen, die als nackte Glühbirnen dazwischen gehängt sind, deren grelles weißes Licht aber nicht weit hinein in die Halle der Kirche reicht. Keine Stühle stehen daran, nur ein paar wenige Bänke in den Seitenschiffen. Man steht oder geht weiter, Richtung Altar, dessen silberne Dekoration leise im Halbdunkel schimmert. Rechts davon in der Seitenkapelle schlafen ein paar Pilger. Ein Halbrund an Stufen führt steil hinab in eine winzige unterirdische Kapelle. Hier soll es gewesen sein, hier genau soll Jesus zur Welt gekommen sein. Ein Stern aus Metall auf dem Boden markiert den genauen Ort. In der Luft liegt etwas. Mag es genau her gewesen sein oder anderswo, an diesem Ort beten Menschen seit Jahrhunderten, und das prägt ihn. Ich entzünde ein Licht an der Lampe, die dort brennt. Ein Friedenslicht. Es steht dafür, dass wir etwas erwarten dürfen. Das ist hier an diesem Ort deutlich zu spüren. Gott kommt als ein Mensch. Ich nehme es in einem Becherchen mit und mit dem Licht auf der anderen Seite der Kapelle die steile Treppe hinauf. Ein Wächter sitzt dort und gähnt. Durch die enge Pforte trete ich mit meinem Licht hinaus auf den Platz vor der Geburtskirche. Um diese Jahreszeit ist das Wetter in Bethlehem etwa so wie gerade hier, nur regnet es mehr, wenn es ein gutes Jahr ist. Dieses Jahr konnte ich leider nicht nach Jerusalem und Bethlehem fahren. Aber von dort kommt es her. Andere haben es weitergetragen Pfarrer Heckert hat es schließlich nach Hinternah geholt, wo ich dieses Jahr in einem weißen Becherchen mitgenommen habe. Das Licht steht dafür, dass wir etwas erwarten dürfen. Gott ist als Mensch gekommen, als Kind in der Krippe. Er ist da, mitten unter uns. Er weiß, wie wir sind und was wir brauchen. Er hat versprochen, dass er wiederkommt und dass dann alle Gewalt und jede Angst aufhören wird. Gott ist da. Genau hier.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Das Friedenslicht aus Bethlehem … gibt es zum mit nach Hause nehmen nach Absprache mit Pfarrer Heckert ab sofort in Hinternah im Pfarrhaus und Heiligabend in den Kirchen (Bischofrod, Hinternah, Waldau, Wiedersbach, St. Kilian (bereits ab dem 4.Advent), Hirschbach, Altendambach, Schleusingen); in Schleusingen ab dem 21.12. tagsüber vor der Tür des Gemeindezentrums. Lichter zum Mitnehmen stehen bereit.